Die Geduld, dranzubleiben
Beharrlich hatte ich auf den Herrn geharrt, da neigte er sich zu mir und hörte mein Schreien. (Psalm 40,2)
Wie Gott in unserem Leben wirkt und wie Er Dinge anpackt – das bleibt für uns oft ein Rätsel. Es ist geheimnisvoll, macht uns klein und verlangt Glauben und Geduld.
Seine Pläne und Sein Zeitplan laufen häufig anders als unsere. Manchmal antwortet Er sofort auf ein Gebet, oft aber lässt Er Zeit verstreichen, damit unser Glaube reift und an Tiefe gewinnt – wie guter Wein, der länger steht.
Geduld kennzeichnet einen reifen Glauben: tief, vollmundig, schwerelos. Doch sich an Geduld zu gewöhnen, fällt schwer. Sie steht quer zu unserer Schnelllebigkeit, die auf Knopfdruck Ergebnisse erwartet.
Gott kann Wunder auf Knopfdruck schenken, wenn Er weiß, dass das das Beste ist. Doch bisweilen stellt Er uns auf die Probe, lässt uns warten, drückt uns durch Situationen, die entstehen, wenn der Himmel noch schweigt.
Glaube zeigt sich nicht nur darin, dass wir sofortige, spektakuläre Antworten erleben. Er wird ebenso sichtbar in Ausdauer, in Langmut, in der Entschlossenheit, dranzubleiben, auch wenn sich unsere Gebete noch nicht erfüllen. ¹
Gebet ist kein Selbstgespräch, sondern Dialog; Gottes Antwort ist Sein wichtigster Teil. Wer Gott zuhört, gewinnt die Gewissheit, dass Er auch mir zuhört. – Andrew Murray
¹ Activated: Warum lässt Gott sich so viel Zeit?