Ich kann es immer besser machen
Nicht, dass ich es schon ergriffen hätte oder schon vollkommen wäre; ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin. (Philipper 3,12 LU17)
Vor Kurzem bin ich zu einer ziemlich offensichtlichen Erkenntnis gelangt: Ich bin nicht gut genug. Natürlich weiß ich, dass niemand in diesem Leben je wirklich „gut genug“ sein kann.
Mit diesem Wissen habe ich beschlossen, dass ich mich verbessern sollte – dass ich es könnte und auch wirklich tun würde. So entstand mein Vorsatz zur Jahresmitte: Einen Monat lang wollte ich so perfekt sein, wie es einem Menschen eben möglich ist.
Der Start war vielversprechend. Jeden Abend habe ich das Geschirr gespült. Jedes ärgerliche oder unbedachte Wort, das mir auf der Zunge lag, habe ich heruntergeschluckt – ganz gleich, wer im Recht war. Ich war immer pünktlich zu allen Terminen. Man konnte mich oft beim Aufräumen und Saubermachen beobachten.
Das Ganze hielt fast zwei Wochen. Dann wurde die Herausforderung allmählich anstrengend und ich begann, vom Kurs abzuweichen. Einmal sprach ich im Zorn, dann ein zweites Mal. Da wurde mir klar, dass ich meinen Vorsatz bereits gebrochen hatte. Was folgte, war ein völliges Aufgeben. Was sollte es jetzt noch bringen? Wie du siehst, war mein „perfekter“ Monat alles andere als perfekt.
Doch gerade im Scheitern habe ich wertvolle Lektionen gelernt, die mich noch lange begleiten werden und die mich tatsächlich wachsen ließen – und, darf ich es sagen, besser werden ließen. Ich muss nicht perfekt sein, um mich zu verbessern. Ich muss nicht einmal schon besser sein, um besser zu werden. Es reicht, wenn ich bereit bin, auf Gottes leise, sanfte Stimme zu hören und offen bin, zu lernen. Vollkommen werde ich nie sein, aber ich kann immer besser werden. – David Mizrany ¹
Vollkommenheit besteht nicht darin, außergewöhnliche Dinge zu tun, sondern gewöhnliche Dinge außergewöhnlich gut zu tun. – Marie Angélique Arnauld (1591–1661)
¹ Activated Mein perfekter Monat