Nicht irgendeine Zufallszahl
Herr, wie oft soll mein Bruder an mir sündigen und ich ihm vergeben? Bis zu siebenmal? (Matthäus 18,21 LU17)
Petrus wollte es genau wissen: Gibt es eine Grenze, wie oft ich vergeben soll? Er schlägt vor: „Siebenmal?“ Doch Jesus antwortet: „Nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal!“
Wenn man kurz nachrechnet, kommt man auf 490 – eine Zahl, die weit über das hinausgeht, was Petrus sich vorgestellt hatte. Aber Jesus nennt diese Zahl nicht zufällig. Wie immer wählt Er Seine Worte sehr bewusst. Im hebräischen Zahlensystem steht jeder Buchstabe für einen Zahlenwert, und Wörter mit gleichem Wert sind oft inhaltlich verbunden. Das hebräische Wort „tamim“ – es bedeutet „vollständig“ oder „vollkommen“ – hat den Zahlenwert 490. Anders gesagt: Vergebung soll ganz und gar sein. Du setzt ihr kein Limit.
Das klingt einfacher, als es ist. Manchmal hat jemand Vergebung gar nicht verdient oder bittet nicht einmal darum. Manchmal fehlt jede Spur von Reue. Trotzdem ist die Entscheidung zu vergeben schon gefallen. Ich weiß, dass ich vergebe – weil Jesus es von mir möchte. Und noch mehr: Weil Er mir selbst vergeben hat.
Was ich über Vergebung gelernt habe? Sie ist ein Prozess, der immer weitergeht.
Oft braucht es mehr Kraft und Liebe, als ich in dem Moment zu haben glaube. Zum Glück ist Vergebung kein Gefühl, sondern eine Entscheidung und eine Handlung. Weil wir durch Jesus gerettet sind, haben wir die Gnade, uns immer wieder bewusst für Vergebung zu entscheiden. – Marie Alvero [1]
Du wirst niemals mehr vergeben müssen, als Gott dir bereits vergeben hat. – Max Lucado
[1] Anchor: Die Entscheidung