Leben in Gottes Welt – eine ganz andere Wirklichkeit
Er aber, der Herr des Friedens, schenke euch seinen Frieden allezeit und auf jede Weise. (2. Thessalonicher 3,16 LU17)
Wir sind uns wohl alle einig: Es gibt keinen Ort auf dieser Welt, der nicht von Leid und Schwierigkeiten berührt wäre. Wir möchten fest daran glauben, dass Gott gut und voller Liebe ist, dass Er alles sieht und die Welt in Seinen Händen hält. Doch wenn das Böse seinen Lauf nimmt, geraten diese Überzeugungen ins Wanken.
Meine Frau und ich haben in mehreren asiatischen Ländern gelebt und gearbeitet. Unsere Aufgabe, das Evangelium weiterzugeben, führte uns zu Freundschaften mit Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten – Reichen wie Armen. Überall begegneten uns Menschen, die durch außergewöhnliche Selbstlosigkeit und Freude auffielen. Uns wurde klar: Nicht die wirtschaftliche Armut verband sie, sondern das Erleben von Leid. Jeder hatte seine eigene Geschichte von Verlust, die in ihm Gnade und Großzügigkeit gegenüber anderen geweckt hatte.
Diese Welt ist voller Illusionen. Erfolg und Reichtum werden unermüdlich gejagt, während Scheitern verachtet und gemieden wird. Doch das Leben in Gottes Welt folgt anderen Gesetzen. Gerade durch Scheitern und Leiden öffnet Gott uns die Augen für das Wesentliche und schenkt uns einen neuen Blick auf das Leben.
Jesus spricht uns auch heute noch diese Verheißungen zu: „Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ (Matthäus 5,3–8) —J.M. Stirling [1]
Jesus lehrt uns, das Leid anzunehmen, indem wir der Wirklichkeit des Lebens mit Vertrauen und Hoffnung begegnen und die Liebe zu Gott und zum Nächsten auch im Schmerz leben: Es ist die Liebe, die alles verwandelt. —Papst Franziskus
[1] Activated: Früchte des Leidens